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Dolomiten, 18.06.2015
„Meran. Nabel der Welt ...“

   

„DURCHS WILDE MER.WURST.AN“ – das Musik-Kabarett feiert heute Abend Premiere im Palais Mamming Museum Meran. Es handelt sich um eine Produktion von Fabrik Azzurro, inszeniert von Torsten Schilling, die Musik stammt von TurboTrööT, und die Texte hat Kurt Lanthaler verfasst. Ein Gespräch zwischen Freunden.

Helmut: Was wird da heute gespielt?

Kurt Lanthaler: Wenn sich die Projektgruppe Fabrik Azzurro gemeinsam mit der Independent-Band TurboTrööT und dem Exil-Dichter Kurt Lanthaler auf eine Stadterkundung begibt, geht es notgedrungen wild zu und jedem Gemeindearchivar stellen sich die Haare gen Mutspitze.

Helmut: Im Titel wird Meraner Wurst angekündigt ...

Kurt Lanthaler: Ja, aber es ist eben auch ungemein lehrreich und verdammt witzig, wie sich Frau Meraner Hauswurst gemeinsam mit ihren Zutaten Senf, Kren, Brot chaotisch durch Episoden und Bruchstücke der Meraner Historie singt, musiziert und quasselt.

Helmut: Der Kurort Meran wurde ja von bekannten Persönlichkeiten besucht, was ihr verarbeitet habt ...

Kurt Lanthaler: Ein Wahrheitstrunk verhindert zwar jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit und Chronologie, stellt jedoch Fragen in den Mittelpunkt, die sonst keiner für fragenswert hält, wie zum Beispiel: War das Meraner Wetter mitschuldig an der Ermordung von Kaiserin Sissi? Wodurch verspielte Kafka die Gunst der Kurverwaltung? Warum verliebte sich Diego Maradona in ein Wandbild seines Kurhotels?

Helmut: Fragen zum Eingemachten werft ihr jedenfalls auf.

Kurt Lanthaler: Ja, zum Beispiel sind Metzger lokalpatriotischer als Möbeltischler? Und wer hat nun eigentlich die Meraner Wurst erfunden?

Helmut: Mehr willst Du nicht verraten?

Kurt Lanthaler: Man soll ja vorher nichts dazu verraten – also auch nicht über ein anstehemdes Musik-Kabarett-Programm –, wie es nachher im Nichts endet; das ist ganz wie mit Grexit, Euxit und der Kometensonde Philai. Der haben die deutschen Wissenschaftler ihren griechischen Namen gegeben, das war da – weil die ist ja schon ziemlich lang auf dem Weg –, noch nicht so verpönt wie heut mit dem Griechischen, und gleichzeitig ist die Sonde inzwischen da, wo der Schrebergärtner S. (sagt der Spiegel) die Hellenen hinschießen möcht: irgendwo in den unendlichen Weiten des Weltraums.

Helmut: Also hat euer Kabarett auch eine globale Dimension!

Kurt Lanthaler: Wenn man genau hinsieht, liegt Meran ja ziemlich mittendrin, in der Welt. Zwei Beispiele gefällig? Erstens geht die afrikanische Territorialplatte bis ziemlich genau aufs Vigiljoch, das heißt, unterirdisch stoßen Afrika und Europa, so als Erdklumpen – die Wissenschaft nennts eben Territorialplatten –, pfeilgenau am Vigiljoch zusammen. Das haben die, zweitens, untern Kaiser selig schon gewusst, und deswegen beim Bau der Eisenbahn Bozen-Meran ein paar zusätzliche Kurven eingelegt. Na gut: Auch deswegen, damit die Mindestkilometerzahl erreicht wurde, nter der ein Bahnprojekt nicht bezuschusst wurde aus Brüssel, äh, Wien. Drittens ist Meran qua Wurst, also Meraner Wurst, berühmt in der Welt wie sonst nur Krakau oder Ventricina oder Frankfurt.

Helmut: Du hast zwölf Liedtexte geschrieben. Kannst Du einige bekannt geben?

Kurt Lanthaler: Warum nicht? WOLLSCHWEIN WOLLENS WALLAWALLA (Intermezzo à la Wagner), PENTHOTALLABSAL (oder: Was ist schon wahr), DER KREN DER SACHE, DIE SCHULD DER SCHULTER (Und das alles ist), KRIEG. UND FRIEDEN. UND BROT. UND WURST
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