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Bellermont / Unter Stein

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NACHT TRAUM REISE

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NACHT TRAUM REISE

Bellermont / Unter Stein

Wenn sich die Projektgruppe Fabrik Azzurro gemeinsam mit der Independent-Band TurboTrööT und dem Exil-Dichter Kurt Lanthaler auf eine Stadterkundung begibt, geht es notgedrungen wild zu und jedem Gemeindearchivar stellen sich die Haare gen Mutspitze. Aber es ist eben auch ungemein lehrreich und verdammt witzig, wie sich Frau Meraner Hauswurst gemeinsam mit ihren Zutaten Senf, Kren, Brot chaotisch durch Episoden und Bruchstücke der Meraner Historie singt, musiziert und quasselt.
Der kabarettistische Parcours  durchs „Home Of The Erfindung Of Warmes Water“ (fließend Deutsch und Warmwassa: fließend Warmdeutsch, Massa) verhindert zwar jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit und Chronologie, stellt jedoch Fragen in den Mittelpunkt, die sonst keiner für fragenswert hält, wie zum Beispiel: War das Meraner Wetter schuld an der Ermordung von Kaiserin Sissi? Wodurch verspielte Kafka die Gunst der Kurverwaltung? Warum verliebte sich Diego Maradona in ein Wandbild seines Kurhotels? Sind Metzger lokalpatriotischer als Möbeltischler? Und wer hat nun eigentlich die Meraner Wurst erfunden?

Die Projektgruppe Fabrik Azzurro experimentiert seit Bestehen an der Grenzauflösung diverser Kunstgenres und hat in der Vergangenheit Orte wie die Festung Franzensfeste, das Museion in Bozen, die Schlösser Bellermont, Kallmünz, Fragsburg, Trauttmansdorff oder eine Bunkeranlage auf der Töll bespielt. Diesjährig geht es um Heimatforschung spezieller Art: Im Frühjahr 2015 hat das Meraner Stadtmuseum seine neuen Räumlichkeiten im Palais Mamming am oberen Pfarrplatz im Steinach-Viertel bezogen und wurde als „Palais Mamming Museum“ neu eröffnet. Aus diesem Grund stellt sich Fabrik Azzurro (als Kulturverein mit Sitz in Meran) in dessen Dienst und widmet sich dem Thema „Meraner Stadtgeschichte“ in einer sehr eigenen Form.

Der als Südtiroler im Schweizer Exil lebende Autor Kurt Lanthaler verfasste im Auftrag von Fabrik Azzurro einen kabarettistischen Theatertext mit einer Reihe von Songtexten, die im literarischen Stil bewusst die Nähe zum Dadaismus suchen. Ausgehend von historischen Fakten und Legenden, von bedeutenden Ereignissen, Alltagsgeschichten und Persönlichkeiten verschiedenster Epochen, versetzt er das Quartett Wurst-Senf-Kren-Brot in Schwingungen (d.h. deren Stimmen, Körper, Nerven, Gehirne, Instrumente) – und untersucht gemeinsam mit Torsten Schilling, dem Künstlerischen Leiter von Fabrik Azzurro, deren Migrationshintergrund, gesellschaftspolitische Verwirrung, Vergangenheitsbewältigung, Tagesverfassung, Zukunftsvision und Köstlichkeit.

Das Motto „Lärm vom Feinsten“ prädestiniert die Musikformation TurboTrööT zweifel- und ausschreibungslos für dieses Projekt. Ihre, um alle Liftings und Make-ups bereinigte Musik konzentriert sich auf das Wesentliche und Intime des Miteinanderspielens und besinnt sich des ehrlichen Handwerks - welches ohne Schweiß und Lärm nicht bestehen kann. Im offenen Probenprozess und Umgang mit Lanthalers Texten, wurden alte und neue Melodien, Rhythmen, Klänge zum Soundtrack des stadt(ver)führerischen Spiels. Und weil auch die Regie alle Umweg zu „wurstig“ empfunden hätte, sind die vier Musiker auf direktem Wege gleichsam die szenischen Protagonisten des Geschehens.

Premiere am 18. Juni 2015
im Palais Mamming Museum – Meran


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